Ehrenmitglieder
der SGSMP
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Hedi Fritz-Niggli, Honorarprofessorin für Strahlenbiologie der Universität Zürich und Ehrenmitglied unserer Gesellschaft, ist am 31. Mai dieses Jahres nach kurzer Krankheit in ihrem 84.
Lebensjahr verstorben.
Hedi Fritz-Niggli gilt als die eigentliche Begründerin der Strahlenbiologie in der Schweiz. 1950 wurde sie als junge Naturwissenschafterin durch den Zürcher Radiologen Prof. H. R. Schinz damit betraut, am Radiologischen Zentralinstitut des Kantonsspitals Zürich ein strahlenbiologisches Laboratorium aufzubauen. Der Weitblick dieses erfahrenen Radiologen in Bezug auf die Bedeutung der Strahlenbiologie für die medizinische Strahlenanwendung überzeugte die initiative Forscherin. Nach ihrer Habilitation gelang es ihr innerhalb kurzer Zeit aus einem Ein-Personen-Labor, das sich mit Werkstatträumen begnügen musste, eine stattliche Abteilung aufzubauen, die 1963 in ein eigenständiges Institut für Strahlenbiologie umgewandelt wurde, dem Hedi Fritz-Niggli als Extraordinaria der Medizinischen Fakultät vorstand. Es war und blieb dies der einzige Lehrstuhl für Strahlenbiologie an einer Schweizer Universität. Nach einem Provisorium ausserhalb des Kantonsspitals konnte das Institut 1969 in einen Neubau mit modernen Einrichtungen und Geräten umziehen. Als Ordinaria leitete Frau Fritz das Institut bis zu ihrer Emeritierung im Jahre 1989. Während ihres fast 40-jährigen Wirkens im Dienste der strahlenbiologischen Forschung haben zahlreiche Mediziner und Biologen als Doktoranden und Mitarbeiter von ihrem profunden Wissen profitiert. Die Lehre wie auch die Öffentlichkeitsarbeit lagen ihr ganz besonders am Herzen. Davon zeugen ihre Lehrbücher, die bis zum heutigen Tag Standardwerke geblieben sind, sowie zahlreiche Publikationen in Fachbüchern und Fachzeitschriften, aber auch in der Tagespresse. Seit den 1940er Jahren bis gegen Ende des letzten Jahrhunderts veröffentlichte sie zudem regelmässig Beiträge zu Fragen der Strahlenwirkung in der "Neuen Zürcher Zeitung". Hedi Fritz-Niggli war eine gefragte Expertin in vielen Fachgremien und Kommissionen. 1969 bis 1978 sass sie als erste Frau im Schweizerischen Wissenschaftsrat. Für ihr unermüdliches Engagement im Dienste der Strahlenforschung wurde sie im In- und Ausland mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen geehrt. 1962 wurde sie zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Biophysik ernannt und 1992 erhielt sie als erste Empfängerin die "Hans Langendorff Medaille". Die Schweizerische Gesellschaft für Radiologie und Nuklearmedizin verlieh ihr für ihre "hervorragenden Verdienste in der Förderung der Strahlenbiologie in der Schweiz und weltweit" die Ehrenmitgliedschaft. Aus der Sicht unserer Gesellschaft ist es natürlich ein besonderes Verdienst von Prof. Hedi Fritz-Niggli, im Jahr 1964 durch die Gründung der "Schweizerischen Gesellschaft für Strahlenbiologie", der heutigen SGSMP, aus einer losen Interessensvereinigung von Physikern, Biologen und einigen interessierten Ärzten eine bedeutende interdisziplinäre Fachorganisation geschaffen zu haben, deren erste Präsidentin sie war. Für ihre verdienstvolles Wirken im Dienste unserer Gesellschaft wurde sie 1981 zum Ehrenmitglied ernannt. Die Mitglieder der SGSMP sowie die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Frau Prof. Fritz-Niggli werden sich ihrer Person und ihres fachlichen Könnens stets dankbar erinnern und sprechen ihren Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus. Walter Burkard Quelle: SGSMP-Bulletin vom August 2005. |
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Wolf Seelentag betreut, letzte Bearbeitung: 27 Juli 2005. Senden Sie Kommentare und/oder Ergänzungen bitte an den Webmaster SGSMP. |