Schweizerische Gesellschaft für Strahlenbiologie und Medizinische Physik

Arbeitsgruppe "Dosimetrieprotokolle"
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Bulletin 3/00

Bulletin 1/99

Bulletin 1/98

Berichte vom April 1998 / April 1999 / Dezember 2000

Bericht vom Dezember 2000 :

Im letzten Bericht vom April 1999 (SGSMP Bulletin 1/99, S. 4) wurde die inhaltliche Gliederung des geplanten Dosimetrieprotokolls für nieder- und mittelenergetische Röntgenstrahlung kurz vorgestellt. In der Zwischenzeit erfolgte die Kommunikation der Arbeitsgruppenmitglieder vorwiegend auf elektronischem Weg. Kurzfristig wurde eine Sitzung auf den 5.4.2000 anberaumt. Dabei wurden weitere Korrekturvorschläge besprochen sowie Einzelheiten zur Bestimmung der Halbwertschichtdicken festgelegt. Anschliessend wurden die in Englisch abgefassten Abschnitte des Berichts ins Deutsche übersetzt und ein Glossar angefügt. Diese Version wurde auch den SGSMP-Vorstandsmitgliedern zugesandt, welche das Protokoll auf ihrer Sitzung vom 29.5.2000 grundsätzlich verabschiedeten. Nachdem die Frist für letzte Änderungsvorschläge Ende September 2000 abgelaufen war, steht die deutsche Fassung des Protokolls als SGSMP-Empfehlung Nr. 9 mit dem Titel "Dosimetrie von Röntgenstrahlen im niederen und mittleren Energiebereich" kurz vor dem Druck und sollte demnächst erscheinen. Parallel dazu sind auch die englische und französische Ausgabe des Protokolls in Arbeit. Damit werden nach mehrjähriger Arbeit auch in der Schweiz einheitliche Empfehlungen zur Dosimetrie in der Röntgentherapie zur Verfügung stehen. Auch wenn die konventionelle Röntgenstrahlung in der Radioonkologie in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verloren hat, ist sie für bestimmte Indikationen auch heute noch die Methode der Wahl.

Nach Abschluss dieses Projekts wird sich die Arbeitsgruppe in der bestehenden Form auflösen. Der Grund dafür liegt einerseits im Rücktritt mehrerer Mitglieder einschliesslich des Unterzeichneten aus der Arbeitsgruppe, andererseits in der Absicht, zu den jeweils anstehenden Problemen ad-hoc-Arbeitsgruppen zu bilden, welche sich schnell und effektiv mit anstehenden Dosimetrieprotokollen beschäftigen können. Ein Beispiel dafür ist die seit kurzem tätige Arbeitsgruppe für Empfehlungen zur Elektronendosimetrie.

Horst W. Nemec (Basel)


Bericht vom April 1999 :

Seit dem letzten Bericht vor einem Jahr (SGSMP Bulletin 1/98, S. 6) trafen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe (früher Sub-Arbeitsgruppe) zu fünf Sitzungen. Primäres Ziel ist die Erstellung eines Protokolls für die Dosimetrie nieder- und mittelenergetischer Röntgenstrahlung im Bereich von 10 bis 300 kV Röhrenspannung. Themenschwerpunkte waren die endgültige Festlegung des Stoffkataloges und die Gliederung des Protokolls, der Einbau des "Code of Practice" der IAEA, welcher seit Ende vergangenen Jahres als Entwurf vorliegt, sowie eine adäquate Berücksichtigung der Anliegen der Eichstelle und der Bedürfnisse der Anwender. Der Entwurf enthält nach einer Einführung je einen Code of Practice für 10 bis 100 kV bzw. für 100 bis 300 kV. Anschliessend wird die Kalibrierung der Dosimeter in Wasserenergiedosis beschrieben und es werden Angaben über die Messunsicherheiten gemacht. Es folgt eine ausführliche Literaturliste Der Anhang enthält Anweisungen zur Bestimmung von Korrekturfaktoren, Empfehlungen für die Ermittlung verschiedener Einflussgrössen sowie Anforderungen an die Instrumentierung. Schliesslich wird die für eine bestimmte Übergangsphase notwendige Bestimmung des Kalibrierfaktors in Wasserenergiedosis aus der Luftkerma-Kalibrierung des Referenzdosimeters beschrieben. Zur Zeit liegt ein erster bereinigter Entwurf vor, der im Rahmen der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe Medizinische Strahlenphysik vorgestellt werden soll. Es ist beabsichtigt, den Entwurf auch über die Homepage unserer Gesellschaft allen Interessenten zugänglich zu machen. Für Kommentare und Anregungen sind wir dankbar.

Horst W. Nemec (Basel)


Bericht vom April 1998 : (ergänzt im Juni 1998)

Die Arbeitsgruppe "Dosimetrieprotkolle" hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Anfang der Achzigerjahre wurden unter dem Vorsitz von G. Garavaglia Empfehlungen zur Dosimetrie von hochenergetischer Photonen- und Elektronenstrahlung erarbeitet, welche als SGSMP-Empfehlung Nr. 4 im Mai 1986 herausgegeben wurden. Einige Jahre später wurden die Empfehlungen überarbeitet und als revidierte Fassung unter der Federführung von F. Ionescu 1992 neu aufgelegt. Anschliessend wurden Unterlagen für den konventionellen Therapiebereich, insbesondere für das Weichstrahlgebiet, zusammengetragen sowie in mehreren Instituten Vergleichsmessungen durchgeführt. Nach vorübergehender Leitung durch L. André wurde ich vor einem Jahr mit dem Vorsitz der Gruppe betraut. Dabei steht die Erarbeitung eines Protokolls für den konventionellen Energiebereich im Mittelpunkt. Gleichwohl ist die Diskussion über dosimetrische Fragen ausserhalb dieses Energiebereiches jederzeit möglich.

In den Sitzungen des vergangenen Jahres wurden die Vergleichsmessungen bei Co-60 des EAM vorgestellt sowie für den konventionellen Röntgentherapiebereich die Erfahrungen der Mitglieder und die bisher verwendeten Protokolle ausgetauscht. Dann wurde der gemeinsam besuchte Vortrag von Prof. P. Andreo von der IAEA über "International Codes of Practice for Radiation Dosimetry" diskutiert. Neuere Protokolle über die Dosimetrie im konventionellen Energiebereich wurden vorgestellt und bezüglich ihrer Stärken und Schwächen gegeneinander abgewogen. Daraufhin machten die Teilnehmer Vorschläge bezüglich einer möglichen Gliederung eines geplanten Schweizer Protokolls. Bei der letzten Sitzung einigten wir uns auf einen dieser Vorschläge, der jetzt weiter ausgearbeitet und konkretisiert wird. Insbesondere soll dabei die Absicht des IRA berücksicht werden, die Ionisationskammern für mittelenergetische Röntgenstrahlung künftig nicht mehr in Luftkerma, sondern in Wasserenergiedosis zu eichen.

Die oben erwähnte Empfehlung für hochenergetische Photonenstrahlung (revidiert 1992) geht von einem Ionendosis- oder Luftkerma-Kalibrierfaktor für Co-60-Gammastrahlung aus. Seit 1997 bietet das Eidgenössische Amt für Messwesen für Photonen eine Eichung in Wasserenergiedosis über einen weiten Bereich von Beschleunigerenergien an; die Eichung für Elektronenstrahlung ist in Vorbereitung. Dies lässt eine kurzfristige Überarbeitung der Empfehlung sinnvoll erscheinen; längerfristig muss eine neue Empfehlung geschrieben werden. In einer gemeinsamen Sitzung der "AG Dosimetrieprotokolle" und der "Kontaktgruppe EAM/SGSMP" am 4.6.98 wurde deswegen beschlossen, innerhalb der Kontaktgruppe einen Entwurf für die Dosimetrie hochenergetischer Photonen zu erarbeiten.

Mitglieder der Arbeitgruppe :
L. André, P.H. Cossmann, M. Grecescu, F. Ionescu, B. Leemann, H.W. Nemec, G. Stucki, A. von Arx.

Horst W. Nemec (Basel)

Seitenanfang Diese Seite wird von Wolf Seelentag betreut (Text von Horst Nemec), letzte Bearbeitung 20 Juli 2007.
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